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AutorenbildChristian Asperger

Gewalt und Mobbing durch TikTok: Wie Eltern ihre Kinder schützen

Aktualisiert: 21. Dez. 2023

In der heutigen Zeit haben soziale Medien wie TikTok einen enormen Einfluss auf das Leben von Jugendlichen. Leider führt diese Beliebtheit oft dazu, dass Mobbing und Gewalt unter Jugendlichen zunehmen. In diesem Blogbeitrag werden wir untersuchen, wie Eltern erkennen können, ob ihre Kinder von Mobbing betroffen sind und welche Rolle die Gewaltverherrlichung und der freizügige Umgang mit Gewalterfahrungen in sozialen Medien dabei spielen. Außerdem werden wir besprechen wie sich Opfer schützen können und wie systemische Familientherapie dabei helfen kann.


Kind mit Smartphone

Erkennungsmerkmale von Mobbing


Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass ein Kind Opfer von Mobbing ist. Dazu gehören unter anderem Veränderungen im Verhalten und in der Stimmung des Kindes, Rückzug aus sozialen Aktivitäten, plötzliche Vermeidung von bestimmten Personen oder Orten und körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen. Es ist wichtig, als Eltern auf diese Anzeichen zu achten und mit dem Kind zu sprechen.


Die Rolle von sozialen Medien


Für Jugendliche kommt es immer mehr zu einer Verschmelzung zwischen On- und Offline-Welt. Viele Jugendliche unterscheiden in ihrem Erleben auch nicht mehr zwischen digitaler und analoger Welt. Soziale Medien spielen daher im Zusammenleben eine immens entscheidende Rolle. Durch die Nutzung der sozialen Medien und deren Algorithmus werden die Jugendlichen auch oft ohne Vorwarnung und ungefiltert mit nicht geeigneten Inhalten konfrontiert. So können Soziale Medien dazu beitragen, dass Mobbing und Gewalt unter Jugendlichen zunehmen. Die Gewaltverherrlichung, die explizite Darstellung von Gewalttaten und der freizügige Umgang mit Gewalterfahrungen in sozialen Medien wie TikTok können dazu führen, dass Jugendliche ein verzerrtes Bild von Gewalt und Mobbing bekommen.


Das Phänomen von zunehmender Gewalt im Internet ist auch unter Happy Slapping bekannt. Dadurch kann sich eine gewisse Verrohung der Jugendlichen entwickeln und die Bereitschaft zur Durchführung von Gewalttaten steigen. Es ist daher wichtig und auch nahezu unumgänglich, dass Eltern mit ihren Kindern darüber sprechen, wie sie soziale Medien nutzen, was sie in den sozialen Medien sehen und wie sie sich dabei fühlen.


Wie können sich Opfer von Mobbing schützen?


Durch die Verbreitung der sozialen Medien hört Mobbing nicht im Klassenraum oder am Schulhof auf. Am Smartphone kann Mobbing 24/7 weiter gehen und so ist das Kinderzimmer auch kein sicherer Rückzugsraum mehr. Opfer von Mobbing sollten sich nicht schämen und sollten niemals denken, dass sie alleine sind. Es ist wichtig, dass sie sich an eine Vertrauensperson wie zum Beispiel einen Lehrer oder einen Schulpsychologen wenden. Außerdem sollten sie sich in ihrer Freizeit mit Freunden und Familie treffen, um Unterstützung und Ablenkung zu finden. Es kann auch hilfreich sein, eine Sportart oder ein Hobby zu betreiben, um das Selbstbewusstsein zu stärken oder in einer Gemeinschaft Halt zu bekommen. Zusätzlich kann es immer auch hilfreich sein sich professionelle Hilfe in einer Psychotherapie zu holen.




Wie können Eltern betroffener Kinder handeln?


Als Eltern ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und ihm Unterstützung zu bieten. Das Erlernen und Vorleben des Umgangs mit der digitalen Welt und sozialen Medien ist heute genauso wichtig, wie das Vermitteln von zentralen Normen und Werten im Zusammenleben mit anderen Menschen in unserer Gesellschaft. Wenn das Kind Opfer von Mobbing ist, sollten Eltern mit ihm darüber sprechen und zuhören. Es kann auch hilfreich sein, Kontakt mit der Schule aufzunehmen und zusammen mit den Lehrern und Schulpsychologen eine Lösung zu finden.


Systemische Familientherapie kann eine hilfreiche Unterstützung für Familien sein, die von Mobbing betroffen sind. In der Therapie können die Beziehungen innerhalb der Familie gefestigt werden, gemeinsam ein Umgang mit der Nutzung von sozialen Medien erarbeitet werden und das Erleben von Mobbing und Gewalt thematisiert werden. So können wertvolle Ressourcen für die Kinder aktiviert werden.


Fazit


Soziale Medien sind ein zentraler Bestandteil im Leben unserer Kinder. Sie unterscheiden nicht mehr zwischen On- und Offline-Welt. Das Erlernen des Umgangs und die Kompetenz der Nutzung der soziale Medien sind somit essentiell der Erziehung. Trotz der Einführung von Regeln können wir unsere Kinder jedoch nicht vor der Berührung mit Gewalt in Form von Videos nicht restlos schützen. Wichtig ist daher der Kontakt zu den Kindern und der Austausch über die gesehenen Inhalte und die einhergehenden Gefühle. Bleiben Sie aufmerksam, ob sich das Verhalten ihrer Kinder verändert und ob es Hinweise auf Mobbing oder andere Gewalterfahrungen gibt. Im Zweifel holen Sie sich auch professionelle Unterstützung.



* Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwende ich abwechselnd die weibliche oder männliche Form. Männer und Frauen sind natürlich gleichermaßen angesprochen. Gerne kann der Artikel auch über soziale Netzwerke geteilt werde.

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