Scheidung bei Ehebruch: Was man beachten sollte
- Christian Asperger
- 28. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Eine Entdeckung von Untreue kann das Fundament jeder Ehe erschüttern – sowohl emotional als auch rechtlich. Gerade berufstätige Paare mit hohem Anspruch an Klarheit und Struktur suchen nach fundierten Antworten, wenn es um Scheidung bei Ehebruch geht.
In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, wie Sie Konsequenzen abschätzen und welche Schritte Sie als Betroffene oder Betroffener einleiten können.

Was Sie zum Thema Scheidung bei Ehebruch erfahren
Definition von Ehebruch: Wann liegt Untreue vor und wie wird sie juristisch bewertet?
Konsequenzen: Finanzielle und emotionale Folgen eines Vertrauensbruchs.
Scheidungsgrund Untreue: Ist Ehebruch ein anerkannter Scheidungsgrund in Österreich?
Verhaltenstipps: Erste Schritte, wenn der Partner betrogen hat.
Ehescheidung & Zerrüttung: Ab wann gilt eine Ehe als unheilbar zerrüttet und was tun, wenn der Partner blockiert?
Inhaltsverzeichnis
1. Wann liegt Ehebruch vor
Ehebruch, auch Untreue oder Fremdgehen genannt, beschreibt das bewusste Brechen der in der Ehe geltenden Exklusivität. Dabei ist nicht jede Form emotionaler Nähe automatisch ein Scheidungsgrund:
Sexueller Kontakt außerhalb der Ehe – klassischer Ehebruch.
Emotionales Ausweichen: Intensive Affären ohne körperliche Nähe können je nach Beziehungskonstellation als Vertrauensbruch empfunden werden.
Online-Beziehungen (z. B. Sexting über Dating-Apps) werden zunehmend als psychischer Ehebruch gewertet.
Praxisbeispiel
Ein Unternehmensberater (35) entdeckt, dass seine Frau über mehrere Monate intime Nachrichten mit einem ehemaligen Arbeitskollegen ausgetauscht hat. Obwohl es nie zu einem Treffen kam, empfindet er dies als Verletzung der ehelichen Treuepflicht.

2. Welche Konsequenzen hat ein Ehebruch – Scheidung bei Ehebruch als Grund
Ein Scheidungsgrund bei Ehebruch kann verschiedene rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen:
2.1 Unterhaltsansprüche
Wer durch Untreue die Ehe schuldhaft zerstört, kann in Österreich von Unterhaltsansprüchen ausgeschlossen oder die Höhe des Unterhalts reduziert werden. Voraussetzung ist, dass der verheiratete Ehepartner den Ehebruch nachweisen kann und das Gericht eine klare Schuldzuweisung trifft.
2.2 Vermögensaufteilung
Bei der Vermögensaufteilung wird das eheliche Güterrecht angewandt. Ein schuldhafter Ehebruch kann hier zu Lasten des untreuen Ehepartners wirken, etwa durch Minderung eines Zugewinnausgleichs oder Sonderzahlungen.
2.3 Sorgerecht und Obsorge
In Familien mit minderjährigen Kindern steht das Kindeswohl im Mittelpunkt. Zwar ist Untreue allein kein direkter Sorgerechtsgrund, aber langanhaltende Konflikte und ein gestörtes Vertrauensverhältnis können beim Gericht negativ gewertet werden.
Praxisbeispiel
Eine Ärztin (42) hat nach dem Bekanntwerden der Affäre ihres Mannes das alleinige Obsorgerecht zugesprochen bekommen, da die andauernden Streitigkeiten das Kindeswohl gefährdeten.

3. Verhalten bei Ehebruch: Was tun, wenn der Partner betrogen hat
3.1 Ruhe bewahren und informieren
Dokumentation: Sammeln Sie Beweise (Nachrichten, E-Mails, Fotos).
Rechtliche Beratung: Ein Erstgespräch bei einem Fachanwalt bzw. systemischen Psychotherapeuten hilft bei der Einschätzung der Situation.
3.2 Therapeutische Unterstützung
Ein systemisches Coaching oder eine Paartherapie kann klären, ob die Beziehung fortbestehen kann. Gerade Führungskräfte berichten häufig, dass sie durch strukturierte Gespräche zu klaren Entscheidungen kommen.
3.3 Persönliche Stabilisierung
Selbstfürsorge: Sport, Meditation, Zeit mit Freunden helfen, emotionalen Stress zu reduzieren.
Netzwerk: Sprechen Sie mit vertrauten Kolleginnen oder Kollegen – oft bieten Betriebsräte oder externe Coaches neutrale Unterstützung.

4. Wann gilt eine Ehe als zerrüttet und wenn der Partner nicht mitziehen will
4.1 Zerrüttungsdefinition
Eine Ehe gilt rechtlich als zerrüttet, wenn das eheliche Zusammenleben auf Dauer unzumutbar geworden ist. Anhaltende Untreue kann diesen Zustand ausgelöst haben, muss aber nicht:
Kommunikationsstille über Monate/Jahre.
Gewalt oder Missbrauch in der Beziehung.
Langfristige Trennung ohne Versöhnungsabsicht.
4.2 Scheidung gegen den Willen des Partners
In Österreich kann ein Ehepartner die Scheidung unabhängig vom Einverständnis des anderen einreichen, wenn die Ehe zerrüttet ist. Nach sechs Monaten Getrenntleben ohne Aussicht auf Versöhnung kann das Scheidungsverfahren eingeleitet werden. Bei unklarer Schuldfrage ist oft eine längere Verfahrensdauer zu erwarten.
Praxisbeispiel
Ein Geschäftsführer (50) wollte sich trotz nachhaltiger Untreue und Trennung nicht scheiden lassen. Nach sieben Monaten Trennung reichte seine Frau den Scheidungsantrag erfolgreich ein.
5. Fazit: Was tun bei Ehebruch
Eine Scheidung bei Ehebruch bringt nicht nur emotionale, sondern auch rechtliche Herausforderungen mit sich. Entscheidend ist:
Frühzeitige Information: Beweissicherung und rechtliche Beratung sind unerlässlich.
Klärung der Schuldfrage: Für Unterhalt und Vermögensaufteilung relevant.
Therapeutische Begleitung: Kann helfen, eine klare Entscheidung zu treffen.
Zerrüttung nachweisen: Ab sechs Monaten Getrenntleben wird die Scheidung auch ohne Einverständnis möglich.
Für Paare und Einzelpersonen, die einen klaren, strukturierten Weg suchen, ist eine Kombination aus fundierter psychotherapeutischer Begleitung und rechtlicher Beratung der Schlüssel, um die Scheidung bei Ehebruch souverän zu bewältigen.

6. Mein Therapie-Ansatz kann helfen

In meiner Rolle als Psychotherapeut integriere ich meine langjährige Erfahrung aus meiner Praxis als Psychotherapeut sowie als Führungskraft in Konzernen mit einer soliden Ausbildung in systemischer Psychotherapie und Coaching. Mein Ansatz basiert auf dem Verständnis der Menschen im Kontext ihrer sozialen Beziehungen und der Konzentration auf das "Wie" gegenwärtiger Situationen. Ich betrachte Klienten als Experten ihrer eigenen Fälle und vermeide es, Themen zu vertiefen, die sie nicht aktiv einbringen.
Neben meiner beruflichen Tätigkeit engagiere ich mich in kontinuierlichen Weiterbildungen und genieße meine Freizeit mit meiner Familie und Outdoor-Aktivitäten. Meine Qualifikationen umfassen systemische Psychotherapie, Paartherapie, hundegestützte Therapie, EMDR, systemisches Coaching und ein Studium der Betriebswirtschaft.
FAQs - Die wichtigsten Fragen zum Thema Scheidung bei Ehebruch
Wann gilt Ehebruch rechtlich als Scheidungsgrund?
In Österreich ist Ehebruch kein eigener Scheidungsgrund mehr – entscheidend ist die unheilbare Zerrüttung der Ehe. Anhaltende Untreue kann jedoch als Indiz für eine unzumutbare Fortführung der Ehe gewertet werden.
Wie kann ich Ehebruch beweisen?
Beeinflusst Untreue den Unterhalt?
Wie schnell kann ich mich scheiden lassen, wenn mein Partner nicht zustimmt?
Beeinflusst der Ehebruch das Sorgerecht für gemeinsame Kinder?
Soll ich vor der Scheidung eine Therapie oder Mediation in Anspruch nehmen?
Welche Rolle spielt das eheliche Güterrecht bei Scheidung nach Ehebruch?
Kann ich nach einem Seitensprung zurück in die Ehe finden?
Wo finde ich Unterstützung und Beratung?