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  • AutorenbildChristian Asperger

Zerreißprobe Kinderwunsch: Strategien für Paare mit unterschiedlichen Kinderwünschen

Ein Kinderwunsch kann in einer Partnerschaft zu einer tiefgreifenden Veränderung führen. Wenn jedoch ein Partner unsicher ist, ob er oder sie Kinder haben möchte, können Beziehungen auf die Probe gestellt werden. In diesem Blog-Artikel werden wir besprechen, wie Paare mit unterschiedlichen Lebenskonzepten in Bezug auf den Kinderwunsch umgehen können und wie sie gemeinsam eine Einigung finden können.

Paar liegt abgewandt voneinander im Bett

Kommunikation ist der Schlüssel:

Die Grundlage für den Umgang mit einem unterschiedlichen Kinderwunsch in einer Partnerschaft ist eine offene und ehrliche Kommunikation. Es ist wichtig, dass beide Partner ihre Gedanken und Gefühle teilen und einander zuhören. Hier sind einige Schritte, um die Kommunikation zu erleichtern:

  1. Zeitpunkt wählen: Finden Sie einen geeigneten Zeitpunkt, um das Thema anzusprechen, wenn Sie beide entspannt und bereit sind, darüber zu sprechen.

  2. Aktives Zuhören: Hören Sie einander aufmerksam zu, ohne zu unterbrechen. Versuchen Sie zu verstehen, warum Ihr Partner sich unsicher fühlt.

  3. Ihre eigenen Gefühle ausdrücken: Teilen Sie Ihre eigenen Gedanken und Gefühle bezüglich des Kinderwunsches, ohne zu urteilen oder Vorwürfe zu machen.

  4. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen: Konzentrieren Sie sich darauf, wie Sie sich fühlen, anstatt Ihrem Partner Vorwürfe zu machen.

Verständnis für die Gründe:

Wenn ein Partner unsicher ist, ob er oder sie Kinder haben möchte, ist es wichtig, die Gründe für diese Unsicherheit zu verstehen. Einige mögliche Gründe könnten sein:

  • Karriere: Der Wunsch, berufliche Ziele zu erreichen, bevor man Eltern wird.

  • Ängste und Sorgen: Ängste vor den Veränderungen, die Kinder mit sich bringen könnten.

  • Vergangene Erfahrungen: Negative Erfahrungen in der Kindheit oder in vorherigen Beziehungen.

  • Finanzielle Überlegungen: Sorgen über die finanzielle Belastung der Kindererziehung.

Kompromiss und gemeinsame Ziele:

Nachdem Sie die Gründe für die Unsicherheit Ihres Partners verstanden haben, ist es an der Zeit, Kompromisse zu finden und gemeinsame Ziele zu setzen. Hier sind einige Schritte, die Ihnen dabei helfen können:

  1. Reflektion: Überlegen Sie gemeinsam, was Ihnen in Ihrer Beziehung wirklich wichtig ist und wie ein Leben mit oder ohne Kinder in dieses Bild passt.

  2. Kreative Lösungen: Diskutieren Sie alternative Wege, um Ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Dies könnte die Möglichkeit der Adoption, Pflegeelternschaft oder sogar die Unterstützung von Projekten zur Kinderförderung umfassen.

  3. Expertenrat einholen: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Einigung zu erzielen, kann die Beratung bei einem Paartherapeuten oder Familienberater hilfreich sein.

Wie kann eine Paartherapie bei einem Kinderwunsch-Konflikt hilfreich sein?


Eine Paartherapie kann bei einem Kinderwunsch-Konflikt äußerst hilfreich sein, da sie eine strukturierte und unterstützende Umgebung bietet, um die Herausforderungen zu bewältigen, die mit unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich des Kinderwunsches in einer Partnerschaft einhergehen.


Psychotherapeut Mag. Christian Asperger

Hier sind einige Wege, wie Paartherapie in solchen Fällen nützlich sein kann:

  1. Kommunikationsverbesserung: Ein Paartherapeut kann Paaren dabei helfen, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Dies ermöglicht es beiden Partnern, ihre Gedanken, Gefühle und Bedenken über den Kinderwunsch auf konstruktive und respektvolle Weise auszudrücken. Eine bessere Kommunikation kann Konflikte reduzieren und Missverständnisse minimieren.

  2. Verständnis fördern: Der Therapeut kann dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für die Beweggründe und Ängste jedes Partners in Bezug auf den Kinderwunsch zu entwickeln. Dies kann helfen, Vorurteile abzubauen und Empathie zwischen den Partnern zu fördern.

  3. Vermittlung von Kompromissen: Ein geschulter Therapeut kann Paaren helfen, Kompromisse zu finden, die beiden gerecht werden. Dies könnte bedeuten, alternative Wege zur Elternschaft zu erkunden oder klare Grenzen und Zeitpläne für die Entscheidungsfindung festzulegen.

  4. Bewältigung von Emotionen: Der Kinderwunsch-Konflikt kann starke Emotionen wie Angst, Frustration und Traurigkeit hervorrufen. Ein Therapeut kann helfen, diese Emotionen zu bewältigen und gesunde Wege zur Verarbeitung zu finden.

  5. Entscheidungsfindung: Paartherapeuten sind in der Lage, den Entscheidungsprozess zu strukturieren und Paaren bei der Identifizierung ihrer Werte, Prioritäten und langfristigen Ziele zu helfen. Dies kann dazu beitragen, eine fundierte Entscheidung in Bezug auf den Kinderwunsch zu treffen.

  6. Zukunftsausrichtung: Therapeuten können Paaren dabei helfen, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf ihre Zukunft und ihre Beziehung zu analysieren. Sie können Strategien zur Bewältigung von Veränderungen und Herausforderungen entwickeln.

  7. Konfliktlösung: Wenn Konflikte auftreten, kann der Therapeut den Prozess der Konfliktlösung moderieren und Paaren helfen, die bestmögliche Lösung zu finden.

  8. Ressourcen bereitstellen: Therapeuten können Informationen über andere Ressourcen und Experten bieten, die bei der Entscheidungsfindung und der Planung für die Zukunft hilfreich sein können, wie etwa Familienberater, Kinderexperten oder finanzielle Berater.


Fazit


Die Bewältigung eines unterschiedlichen Kinderwunsches in einer Partnerschaft erfordert Geduld, Offenheit und gegenseitiges Verständnis. Es ist wichtig zu erkennen, dass dieser Prozess Zeit in Anspruch nehmen kann. Wenn Sie als Paar jedoch gemeinsam an Ihrer Beziehung arbeiten und bereit sind, Kompromisse zu finden, können Sie einen Weg finden, mit dieser Herausforderung umzugehen und Ihre Beziehung zu stärken.


* Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwende ich abwechselnd die weibliche oder männliche Form. Männer und Frauen sind natürlich gleichermaßen angesprochen. Gerne kann der Artikel auch über soziale Netzwerke geteilt werde.

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